Sie sind tot. Alle acht. Undine war mit den vier Monate alten Hundewelpen laufen 🏃🏼♀️🐶 und jetzt siechen sie keuchend dahin, fallen in einen komatösen Nachmittagsschlaf 🤤. Das ist gut, denn in der Zeit können sie keinen Unsinn anstellen 🤫.
Seit zwei Wochen sind wir nun auf dieser Farm mitten im Nirgendwo von Australien, 60 Kilometer entfernt vom nächsten Ort und zumindest Undine weit entfernt von jedem Handysignal 📵. Die Tage sind wie im Flug vergangen und haben uns trotz zig toller Eindrücke auch einiges an Nerven gekostet 🤪.
Ein Bett, ein Bad, ein Bierkühlschrank
Unsere Anreise 🚙 vor zwei Wochen betrug vier Stunden bzw. 390 Kilometer, von denen zumindestens die letzten vier nur aus Schotterstraße bestanden. Nicht einmal Google Maps📍findet die Betoota Farm im Outback Queenslands 🚫 und nur dank der detaillierten Beschreibung unserer Gastgeberin fanden wir das (derzeit sehr staubige) Fleckchen, das für die nächsten zwei Monate unser Zuhause ist 🤠.
Empfangen wurden wir von der ganzen Familie, die da wären (Achtung, es wird kompliziert): Sam(antha) 👩🏼– die Hausherrin und Mutter der beiden Mädels, Kev(in) 💁🏻♂️– ihrem Partner (und nicht der Vater der Kinder), Gabby (Gabrielle) 👩🏻– der 14jährigen großen Tochter und Summer 👧🏼– der 8jährigen kleinen Tochter. Die Mädchen haben ebenfalls unterschiedliche Väter, sind also nur Halbgeschwister. So viel also zu den Familienverhältnissen 😉.
Außerdem begrüßten uns schwanzwedelnd und schlabbernd die (da noch) neun Hundewelpen 🐶, die zu Beginn bereits Erwähnung gefunden haben. Später stellten sich noch die vier Pferde 🐴🐴🐴🐴 vor, indem sie auf der Veranda herumstanden. Ja, richtig gelesen 😄. Der elektronische Zaun der Koppel ist hinüber und so stiefeln (bzw. hufen) sie immer gemeinsam dort herum, wo es sie gerade hintreibt. Und das ist meistens im Umkreis des Hauses 😁.
Wir wussten nicht wirklich, was uns bei unserer Ankunft erwartet 🤷🏼♀️🤷🏻♂️, ob wir im Haus schlafen würden oder eine Gäste-Wellblechhütte uns beherbergen würde. Umso größer war die Begeisterung, als wir herumgeführt wurden: Wir schlafen im Haus 🏠, haben ein eigenes 🛏 Schlafzimmer (‼), ein eigenes 🚽🚿 Bad (‼) und neben einer umfangreichen Auswahl an Lebensmitteln 🍗 🥑 🍞, die so manchen Tante-Emma-Laden blass aussehen lassen, gibt es sogar einen Bierkühlschrank 🍺 (der auch Cider, Bailey’s und Rum-Cola beinhaltet), aus dem wir uns jederzeit bedienen können ‼‼. Gut, hier können wir bleiben 🙃.
Die Menge an vorhandenen Lebensmitteln, größtenteils in Konserven und zwei großen Kühltruhen zugegen, ist übrigens notwendig, sollten plötzliche Regenfälle 💦 einsetzen. Dann kann es nämlich sein, dass man tagelang nicht wegkommt ⛔, weil die ausgetrockneten Bäche sich in tiefe, reißende Strömungen 🚣🏻♀️🌊🏄🏼♀️ verwandelt haben.
Kühe bewässern, Bullen sortieren, Rind essen
Noch mittendrin inne Begeisterung 🎉 endlich mal wieder vier Wände beziehungsweise ein ganzes Haus um uns zu haben, wurde uns nach dem Willkommens-Bierchen 🍻 auch direkt eröffnet: Es geht gleich auf Wildschweinjagd 🐗 und dann weiter zum Grillen 🥩 zu den nächsten Nachbarn (15 Fahrminuten entfernt). Also wurden ein paar (erwachsene) Hunde (davon gibt’s auch noch drei Stück) auf den Transporter gepackt, wir 👱🏼♀️👨🏻 und die beiden Mädels 👩🏻👧🏼 direkt dazu und ab ging die wilde Fahrt in der Düsternis über die Viehweiden der Umgebung. Leider gab es keinen Erfolg zu verzeichnen, die Wildschweine haben rechtzeitig das Weite gesucht 🐗💨. Vielleicht beim nächsten Mal 🤠.
Am nächsten Vormittag wurden uns per Buggy die Ländereien gezeigt. Über eine Stunde dauerte die Tour durch verschiedene Rinderherden 🐃🐂🐄 und das hat noch nicht einmal die Außengrenzen des riesigen Anwesens beinhaltet 😮. Es gibt diverse Wassertanks zu checken (voll?), damit die Muh-Tiere mit ihren Kälbern nicht verdursten und dafür benötigte Pumpen, die je nach (Wasser)bedarf ein- und ausgeschaltet werden müssen. Außerdem müssen die Zäune regelmäßig überprüft werden 🧐, da Wildscheine oder Kängurus sie gern mal niederreißen und die Viehherden sich so vermischen oder gar ausreißen könnten.
Und weil wir gerade so drin sind in diesem ganzen Rinder-Business 🐃👔, ging es nach der Tour durch die eigenen Gefilde direkt zur nächsten Farm zum Bullen Sortieren. Bereits per Quad von der Weide in die Sortier-Stallungen getrieben, galt es, sie nun anhand der Nummerierungen auf ihren Hinterteilen oder Ohren in die gewünschten Gruppen auseinanderzuklabüstern 👈🏻👆🏻👉🏻👇🏻.
We are Family
Die nächsten Tage dürfen als Einführungstage 👩🏼🏫 👨🏻🏫 bezeichnet werden. Mama Sam 👩🏼 (gerade einmal sechs Jahre älter, als wir) arbeitet eine Woche lang in einer zwei Stunden entfernten Mine und kommt währenddessen nicht nach Hause. Die Woche danach wiederum hat sie dann frei usw usw 🙄. Weil Kev(in) 💁🏻♂️ auch in einer Mine mit ungünstigen Schichten arbeitet, ist es während der Woche von Sam’s Abwesenheit unsere Aufgabe, die Meeedchen 👩🏻👧🏼 morgens (um sechs Uhr 🕕) zu wecken, ihnen die Brotdosen zu bestücken 🍎🍪🥪🥤 und sie dann zum Schulbus 🚍 zu chauffieren 🚖. Allein das sind 20 Minuten Fahrt. Zur Schule fahren sie dann noch einmal 1 1/2 Stunden (daher auch das frühe Aufstehen 😖). Nachmittags dann müssen die Mädels 👩🏻👧🏼wieder abgeholt werden 🚖. Danach haben sie diverse Aufgaben, deren Erledigung kontrolliert (bei Summer = 10mal nachfragen) werden muss.
Die ersten beiden Tage war Sam 👩🏼 also noch zugegen und hat uns versucht auf das vorzubereiten, was uns da erwarten würde. Um es vorwegzunehmen: Von 0 auf 100 einen launischen Teenager (Gabby 👩🏻) und einen trantütigen Luftikus (Summer 👧🏼) unter Obhut zu haben, ist jetzt nicht gerade ein Lottogewinn. Gerade die Kleine kostet einiges an Nerven und Geduld 🔫🧘🏼♀️ (hatten wir 10mal nachfragen gesagt? Machen wir 30mal daraus).
Haben wir zu Beginn noch verwunderte Blicke gewechselt 🤨, weil Sam manchmal scheinbar etwas harsch 🤬 mit ihren Töchtern umgeht, war spätestens am ersten Morgen Verständnis vorhanden 🤐. Mal will die Eine 👩🏻 nicht aufstehen, weil sie „krank“ ist, mal kommt die Andere 👧🏼 partout nicht aus dem Knick mit Allem (❗). Da kann man schonmal (innerlich) aus der Haut fahren 😤. Besonders am frühen Morgen 💣🔪.
Allgemein wird hier im Haus viel geflucht, das Fu** 🤭 und das Sh** 💩 Wort fallen etwa zehnmal pro „Satz“ und auch das Entweichen von Luft aus jeglichen Körperöffnungen wird laut zelebriert 😝. Naaaa gut, jeder wie er eben mag 🤗.
Immer draufhalten
Eines Morgens war es soweit… Zwei Tage zuvor sind wir drei Stunden gefahren, um die Kleine 👧🏼 ihrem Vater zu übergeben (ist nur der halbe Weg, er kommt uns ebenfalls drei Stunden entgegen). Mal eben so sechs Stunden Fahrt? Hier Peanuts 🥜 (eine Kleinigkeit). Ein Auto 🚗 und Tankgeld ⛽💰 bekommen wir zur Verfügung gestellt.
So waren wir jedenfalls zwei Tage nach Abgabe und erleichterten Aufatmen ob der Schlurfi-Nervensägen-Pause („Undineeeeee, können wir was spielen? Michaelllll, mir ist langweilig!) wieder auf selbigem Weg zurück, um Summer 👧🏼 einzusammeln und hatten die Große 👩🏻 im Gepäck. Wir waren noch nicht weit gekommen, da sprang es wie aus dem Nichts auf die Straße und vor unser Auto: Ein Känguru. Alles Bremsen half nichts (und man soll ja in solchen Fällen auch draufhalten 🤷🏻♂️) – Wir überfuhren das eben noch fröhlich hüpfende Ding mit einem Rumpeln 💀 und hatten somit unser erstes Känguru auf dem Gewissen ✅. Wir fuhren ein paar hundert Meter weiter an der Seite ran und checkten, ob das Auto alles unversehrt überstanden hatte 👁🗨 (zum Glück ist es mit einem sogenannten Bull Bar ausgestattet, einem Grill, der ein Fahrzeug vor Schäden vor ebensolchen Begegnungen schützen soll) und fuhren weiter. Der Schock währte nur kurz und auf dem Rückweg lag unser Opfer dort noch immer als Zeuge unserer Tat und sein herausgeplopptes Auge sah uns vorwurfsvoll an 🙈.
„Und wie gefällt es Euch so?“
Gut gefällt es uns 😃! Unser Alltag besteht aus Hundewelpen streicheln 🐶, Pferde füttern 🐴, Hühner mit Essensresten versorgen 🐓 und Kinder bespaßen 👩🏻🤹🏼♀️👧🏼. Zwischendurch fahren wir mit dem Quad durch die (große) Gegend und beobachten Känguru- und Emufamilien (Emu = großer Laufvogel). Wenn einer etwas Bewegung braucht, schnappt er sich einfach ein paar knopfäugige, schwanzwedelnde Fellknäuel und läuft die sieben Kilometer zum Briefkasten 🏃🏼♀️🐶 📫 und wieder zurück 📭🤸🏻♂️🐕.
Und mit ein bisschen Glück ☘ schnappt sich die Große 👩🏻 Mutti’s gute Kamera 📹 und hält das Ganze 🤠 darauf fest.
Abends, wenn die Kiddies in der Falle sind, schnappt man sich ein Getränk 🍻 aus dem Bierkühlschrank und schaut Bezahl-TV a la Sky 🛋 📺.
Wie soll es einem da nicht gefallen, fragen wir Euch? 🙃
So Ihr Lieben, wir müssen nach einem solch anstrengenden Tag 😋 jetzt mal was anständiges zu Abend essen (nein, nicht das überfahrene Känguru 🙀).
Auch im Outback sagen wir Tschüss 👋🏼🤙🏼
Undine & Michi 👩🏼🌾 👨🏻🌾
Kommentare (3)
Ach es tut immer so gut diese Zeilen zu lesen 😊 viel Spaß euch weiterhin 👍🏻
Gday michael and uni I miss you and you have an awesome website.
hallo undine habe heute deine karte erhalten echt supi danke hab mich tierisch gefreut endlich was von dir zu hören u zu sehen .werde mir das alles gleich mal durchlesen u das dann weiter im auge behalten !!!!schön das es euch gut geht u ihr gesund u munter seit.wünsche euch weiterhin alles gute u viel glück bei allem was ihr da anstellt .liebe grüsse ulli